Rezension "Alles, was ich sehe" Marci Lyn Curtis

©Carlsen Verlag

Klappentext:

***Hinreißendes Debüt aus den USA*** Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.

 

 

 

 

 


 

Meine Meinung:

Erstmal vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine objektive Meinung.

 

Der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Ich war neugierig das Buch aus Sicht einer Blinden zu lesen - und auch ganz ehrlich auf die Umsetzung.

Das "hinreißende Debüt" aus dem Klappentext ist auf jeden Fall passend.

Der Schreibstil ist fesselnd, dabei aber auch locker und die Seiten fliegen beim lesen nur so dahin.

Es ist anders als erwartet - aber einfach nur besser. Das Konzept wurde hier so fantastisch umgesetzt. Man lernt hier etwas über Mut, Andersartigkeit, Freundschaft, Verlust und im Hintergrund spielt sich ganz still und unauffällig eine Liebesgeschichte ab. Das hat mir besonders gefallen - das alles nicht aufdringlich war, sondern so wie es war stimmig und passend und einfach perfekt.

 

Von der ersten Seite an war ich im Buch gefangen. Maggie ist so ein wahnsinnig toller Charakter - erinnert einen oft an einen Diamanten. Ungeschliffen aber unter der Oberfläche ein Schatz.

Sie kommt so autenthisch rüber. Sie hat Ängste auf die hier sehr gut eingegangen wird und nachvollziehbar sind, kapselt sich ab und igelt sich ein. Dabei ist sie aber auch so wahnsinnig stark und kämpft sich zurück ins Leben und besitzt einen so spritzigen bissigen Sarkasmus. Ich weiß nicht wie man Maggie hätte nicht lieben können.

 

& dann ist da Ben! 7 Jahre jünger als Maggie. Ein kleiner wissbegieriger Junge - der ebenfalls kein leichtes Los hat. Der gutmütig und offen ist. Ein großes Herz besitzt und Maggie hilft zurück ins Leben zu finden. Anfangs nur weil Maggie durch ihn sehen kann, doch bald verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft und im Laufe des Buches kommt dann auch raus wieso Maggie Ben sehen kann.

 

Mason rundet die Runde einfach perfekt ab. Als großer Bruder will er Ben natürlich beschützen doch schon bald merkt er, dass die Dinge nicht so sind wie sie scheinen.

 

Ich hab das Lesen genossen, hab mich in das Buch während des Lesens richtig verliebt und war traurig als es dann zu Ende ging.

Das ganze läuft eher in ruhigen Bahnen, ist dabei aber kein bisschen langweilig oder vorhersehbar. Durch unvorhersehbare Wendungen weiß man nie was als nächstes geschieht.

Die Charaktere sind autenthisch und liebenswürdig. Der Schreibstil fesselnd aber leicht verständlich und das Thema so toll umgesetzt, dass man einfach direkt in die Welt um Maggie eintauchen konnte. Es war schön zu erleben wie sich die Freundschaft entwickelt, Maggie neuen Mut schöpft und sich zum Ende hin mit ihrem Schicksal auseinander setzt.

Ich habe gelacht, geweint, gelitten. War von "Himmelhochjauchzend" bis hin zu "zu Tode betrübt". Das Buch konnte mich abholen und eintauchen lassen. 

Daher vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und kann das Buch nur weiterempfehlen!